Das-Hausbar-1x1: Essentials: Zweifarbigkeit bzw. layered drinks

Viele Cocktails machen noch etwas mehr her, wenn sie nicht nur grandios schmecken, sondern auch so aussehen... Die gängigsten Siruparten, die dieses gewisse Etwas erzeugen können, sind im Grunde genommen Grenadine und Blue Curacao. Grenadine überzeugt mit einem satten Dunkelrot, während Blue Curacao - nomen est omen - einen tiefblauen Ton anbietet.

Cocktails, die mit dieser atmosphärischen Farbigkeit spielen (können) sind z.B. der Tequila Sunrise, ebenso Sex on the Beach oder Swimmingpool.
Wie bereits eingangs mit dem Tequila Sunrise beschrieben, kann man für ein Finish den Sirup auf zwei verschiedene Weisen in den Drink einführen:


Zur besseren Verdeutlichung habe ich hier jeweils ein Stamperl Orangensaft mit etwas Grenadine aufgepeppt...
Im rechten Glas wurde der Barlöffel von innen an das Glas gehalten, sodass man unter vorsichtigem Eingießen des Sirups beobachten konnte, wie der Sirup erst langsam den Glasrand hinunterläuft und sich unter den Orangensaft sozusagen schiebt. Damit war der komplette Glasboden dunkelrot, und der Orangensaft darüber nahm von unten nach oben immer mehr an Rotnuancen ab.
Im linken Glas habe ich diesselbe Menge Grenadine weniger behutsam in das Glas gegossen. Dadurch verteilt sich der Granatapfelsirup sofort innerhalb des Orangensaftanteils - er bekommt eine angenehme Sonnenaufgangs- bzw. -untergangsfärbung.

Ich bevorzuge letztere Variante, da zum Einen der Saft gleichmäig gefärbt ist und durch das "Einplumpsen- lassen" (der Sirup hat eine höhere Dichte und Viskosität als der Saft) der obere Teil der weniger dichten Flüssigkeit (in diesem Fall: orangensaft-gelb) nichts bis kaum von dem roten Süßstoff aufnimmt. Meiner Meinung nach ist die erzeugte Saft-Atmosphäre harmonischer.
Der Nachteil der ersten Variante ist vorrangig die Tatsache, dass der Sirup auf den Boden sinkt und sich wie schon beschrieben unter die oberen Flüssigkeiten schiebt. Ein Strohhalm für den Trinkgenuss (eigentlich immer obligatorisch) bewirkt, dass man - ohne vormaliges Umrühren - puren (Zucker-)Sirup zu sich nimmt und kaum etwas von dem restlichen Cocktail mitbekommt. Dies könnte dem ein oder anderen den Genuss trüben. Und im Grunde genommen hat man a) weniger Aufwand, wenn man den Sirup lediglich hineingießt ohne einen Barlöffel zu Hilfe zu nehmen (minimaler gesparter Reinigungsaufwand ^^) und b) eine trotzdem sehr ansehnliche Drinkfärbung.


Hier noch einmal zum Vergleich: Drei behutsam aufgegossene Schichten, ganz oben eine Spirituose mit Aperol gefärbt, darunter eine Schicht Grenadine über etwas Blue Curacao. [Zugegeben, die Farbwahl lässt etwas zu wünschen übrig] Für manche Drinks und Effekte ist erstere Profi-Variante bestens geeignet, aber wie gesagt, für eine leichte von unten nach oben abnehmende Blau- oder Rotfärbung ist stupides Eingießen völlig ausreichend...

Wer in sog. layered drinks weiterhin interessiert ist, dem seien Rainbow Shots und dieses Tutorial über das Eingießen von Flüssigkeiten im Bartending-Bereich zu empfehlen.

Viel Spaß!
Neary

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