Where to, Miss?

Lange war sie, die Blogpause. Viel ist passiert - ich bin gewachsen (2 Zentimeter!), reifer geworden, stehe so gut wie vorm Studienabschluss, bin umgezogen, mal auf die Schnauze gefallen, wieder aufgestanden. Work and Life und die good and bad times und so. Und so langsam bekomme ich endlich einen klaren Kopf - nach der schwindelerregenden Fahrt im Hamsterrad der Ambitionen. Ich habe mich in den letzten drei Jahren Hals über Kopf in Projekte gestürzt, die schon irgendwie zum Studieninhalt passten (Stichwort: Medienpraxis), aber dann doch eher in der Freizeit ihr Unwesen getrieben haben. Ist das noch Hobby, schon Arbeit, was für`s Studium oder Eskapismus in die schöne heile Filmwelt? 




Wie es sein sollte (anno dazumal)
Orientierungsstudium, Regelstudienzeit, erst Abschlussprojekt, dann Bachelorarbeit, dann Pflichtpraktikum - et voilá! Studium fertig, ich weiß was ich machen will, ab zum Master PUNKT

Wie es schien (bis vor Kurzem)
Boah, ist die krass drauf! Steigt sogar ins Brennnesseldornengebüsch, nur um die beste Tonaufnahme für die Szene zu kriegen, wie die Beine jetzt aussehen! Und keinen Mucks, voll der Trooper hier! Die hat`s echt drauf, kein Wunder, dass die überall ihre Finger im Spiel hat. Musikfestival hier, Posterdesign da, zwischendrin HiWi, Radiointerviews für die nächste Sendung, schnell noch die Erstsemester anlernen und danach ab zu einem der Dutzend Filmdrehs quer durch Europa. Läuft bei ihr und wen kümmert`s, wenn es ein paar mehr Semester sind, was zählt ist Erfahrung. Irgendwas im Audiobereich, das ist es AUSRUFEZEICHEN

Wie es wirklich war (jetzt nach Ablegen der rosa Brille) 
Erstmal ins kalte Wasser. Kleine Projekte, größere, große Projekte. Für ein halbes Jahr alle drei Tage bis maximal drei Wochen projektbedingt woanders leben. Nach diesem Drehmarathon bin ich rausgekommen, konnte nicht widerstehen und ging spontan noch 2 Monate nach Polen. Kinofilm.  "Praktikum." Nachtarbeit, Außendreh, Regen. Danach war Sense. Ich habe mich einfach nicht erholt, bis zum nächsten Sommer ging das so, und anstatt mir einzugestehen, dass ich es vielleicht übertrieben und mich mit Superwoman verwechselt habe, flüchte ich mich in die Freuden des Lebens. Und nehme wieder Projekte an, weil: macht ja Spaß. In der Hoffnung, das Faultier in mir in eine Tagesstruktur zu schubsen. Und wie das funktioniert. Gar nicht. Eskapismus nennt man das - die innere Ausgebranntheit ertränken in den süßen wohltuenden Worten auf Taten, das man unentbehrlich ist und keiner sonst den Job besser machen könnte als man selbst. Bisschen Honig ums Maul und Selbstbetrug vom Feinsten. Das Resultat: Richtig viel zu tun. Mit Verantwortung und Damoklesschwert, bitte! Soviel, dass man entweder gleich im Bett liegen bleibt, weil man nicht weiß, wo man anfängt oder nie wieder ins Bett geht. Wenn man die Nacht durchmacht hat man ja doppelt soviel Zeit. Ja, ne, is klar PUNKT PUNKT PUNKT

Was bleibt
Projekte mit Abstrichen, häufig aus gesundheitlichen Gründen. Altlasten. Das Gemüt eines 16-Jährigen zickigen Teenagers, namentlich: Gefühlschaos. Erstmal keinen Master. Warten auf das Abschlusszeugnis. Erfahrungen im Ton-, Design- und Journalismusbereich. Hallo Realität - was nun FRAGEZEICHEN      


Das, mein lieber Leser, war ein grober Abriss über meine Entwicklung der letzten Zeit, in der dieser Blog einem Webphantom glich. Immer online, aber tendenziell regungslos. Das hat mich schon währendessen wahnsinnig gewurmt, doch war ich zu sehr in meiner Überarbeitungs-Schockstarre gefangen.
Jetzt habe ich aber wieder mehr Zeit - respektive, ich nehme mir wieder die Zeit - um über Themen zu bloggen, die mich interessieren. Und Dich vielleicht auch. Was für den Blog in Zukunft geplant ist, und ein offizieller Relaunch-Post erwartet Dich morgen.


Mit der Feder startklar am Tintenfass,
Neary 



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